In unserer Artikelreihe über die Kompetenzen der Zukunft haben wir bereits die Bedeutung von Achtsamkeit, Komplexitätskompetenz, Beziehungskompetenz und Paradoxiekompetenz beleuchtet. Heute richten wir den Fokus auf die Generative Kompetenz – die Fähigkeit, Neues zu erschaffen und Innovation voranzutreiben. In einer Zeit tiefgreifender Veränderungen, die durch Megatrends wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit getrieben werden, ist diese Kompetenz essenziell für dich als Führungskraft.
Was ist Generative Kompetenz?
Generative Kompetenz befähigt uns, nicht nur auf Veränderungen zu reagieren (reaktiv sein), sondern aktiv Neues in die Welt zu bringen – also proaktiv sein!. Das betrifft nicht nur Produkte und Dienstleistungen, sondern reicht bis in die Organisationsstruktur, Unternehmenskultur und die Art der Zusammenarbeit. Sie ist notwendig, um Innovationen zu fördern und Unternehmen zukunftsfähig zu machen.
In einem Umfeld, in dem bekannte Erfolgsstrategien nicht mehr ausreichen, spielt Generative Kompetenz eine zentrale Rolle. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, Neues zu entwickeln – und das betrifft nicht nur digitale Transformationen oder ökologische Umstellungen, sondern auch grundlegende Fragen der Führung, Kommunikation und Zusammenarbeit.
Wofür ist Generative Kompetenz hilfreich?
Generative Kompetenz hilft dir und deinem Unternehmen, kreative Lösungen zu entwickeln und auf neue Herausforderungen zu reagieren. Sie fördert die Fähigkeit, …
– aus gewohnten Denkmustern auszubrechen und neue Perspektiven einzunehmen,
– innovative Prozesse und Strukturen zu schaffen, die Raum für kreative Ideen bieten,
– die intuitive Schöpferkraft in Einzelpersonen und Teams zu mobilisieren.
Es geht dabei weniger um klassische Kreativitätstechniken oder Innovationsmethoden, sondern vielmehr um die Schaffung von Rahmenbedingungen, die das „Neue“ zum Leben erwecken.
Warum ist Generative Kompetenz besonders in der heutigen Zeit entscheidend?
Die großen Transformationen, die unsere Zeit prägen – wie die digitale Revolution und die „grüne Wende“ – erfordern ein Umdenken. Was Unternehmen in der Vergangenheit erfolgreich gemacht hat, ist nicht mehr zwangsläufig der Weg in die Zukunft. Die Herausforderungen sind komplexer, die Rahmenbedingungen unsicherer und die Märkte dynamischer. In dieser Situation benötigen wir Kompetenzen, die uns dabei unterstützen, das Neue nicht nur zu erkennen, sondern es auch aktiv zu gestalten.
Generative Kompetenz hilft dabei,
– kreative Ideen zu entwickeln und diese in den Alltag zu integrieren,
– intuitive Impulse zu erkennen und zu nutzen, um Innovationen voranzutreiben,
– offene Räume und Prototyping-Prozesse zu schaffen, in denen Neues entstehen kann.
Wie förderst du Generative Kompetenz in deinem Unternehmen?
Für dich als Führungskraft ist es eine grundlegende Anforderung, das richtige Umfeld für Innovation zu schaffen. Das bedeutet,
– Freiheiten für kreatives Arbeiten zu ermöglichen (zeitlich und inhaltlich),
– Experimente zuzulassen, bei denen Fehler Teil des Prozesses sind (Stichwort: Fehlerkultur),
– eine Verbindung zwischen Neuem und Bestehendem zu schaffen (nicht alles bekannt ist, ist deshalb gut und nicht immer ist alles radikal umzuwerfen die beste Lösung).
Generative Kompetenz zeigt sich, wenn Mitarbeitende – allein oder im Team – gemeinsam den Weg für neue Ideen ebnen. Dies erfordert, dass du nicht nur Prozesse und Strukturen veränderst, sondern auch eine offene Haltung gegenüber neuen Denkweisen und Arbeitsmethoden einführst.
Fazit: Den Wandel gestalten
Generative Kompetenz ist eine Schlüsselkompetenz für Führungskräfte, die in einer sich wandelnden Welt bestehen wollen. Sie befähigt dich und dein Team, nicht nur mit Veränderungen umzugehen, sondern selbst aktiv Innovation und Wandel voranzutreiben. Indem du das kreative Potenzial in deinem Unternehmen mobilisierst und die richtigen Rahmenbedingungen schaffst, legst du den Grundstein für nachhaltigen Erfolg.
Wie gehst du in deinem Unternehmen mit der Herausforderung um, Neues zu schaffen? Welchen Freiraum bietest du deinem Team, um kreativ und innovativ zu arbeiten?
Im nächsten und letzten Artikel der Reihe werden wir die Emotionskompetenz näher betrachten. Bis dahin: Nimm dir einen Moment der Ruhe, den Gedanken freien Lauf zu lassen – es könnte der wichtigste Schritt zu einer neuen Idee sein, die eine Lösung für genau das bietet, worüber du in letzter Zeit so viel nachgedacht hast.
Riccarda Noack
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